WZ - 12.08.2020
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SeCuZ-Vorsitzender Manfred Ansoul hat Grund zur Freude. Das neue Domizil der Karbener Computer-Fans ist fertiggestellt und bezogen. Mittlerweile finden auch die ersten Treffen wieder statt.
© Holger Pegelow
SENIOREN-COMPUTER-ZENTRUM
Neue Räume und eine Werkstatt
Das Senioren-Computer-Zentrum Karben ist umgezogen. Die neuen Räume sind nahe dem Rathaus. Der Verein, der vergangenes Jahr fast vor dem Aus stand, erlebt nun einen neuen Aufschwung.
Man muss gar nicht weit zurückgehen, um zu verstehen, wie es um das Karbener Senioren-Computer-Zentrum SeCuZ gestanden hat. Im Februar vergangenen Jahres schlugen die damaligen Vorstandsmitglieder quasi Alarm. Die betagten Mitglieder hatten, jeder für sich und aus unterschiedlichen Gründen, angekündigt, bei der nächsten Jahreshauptversammlung nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen.
Zwei Monate später war ein Trio aus Manfred Ansoul, Günther Müller und Regina Laube-Ansoul bereit, den Verein weiterzuführen. Dessen Auflösung, die Satzung im Falle einer Nichtwahl eines geschäftsführenden Vorstands vorgesehen hatte, war abgewendet.
Doch dann kam für den Verein der nächste Tiefschlag: Die Stadt kündigte die Räume im Alten Rathaus, da dort eine neue Hausarztpraxis ihren Sitz bekommen sollte. Die Kündigung war allerdings mit dem Versprechen verbunden, dem über 200 Mitglieder starken Verein neue Räume anzubieten.
»Damals waren Räume entweder in Petterweil oder am Rathaus im Gespräch«, erinnert sich Vorsitzender Ansoul. »Wir haben uns dann für diese Räume hier am Rathaus entschieden, weil sie viel zentraler liegen und Parkplätze vor der Tür sind«, sagt er.
Schulungsräume und eine Werkstatt
Dass die Entscheidung bei den Mitgliedern ankommt, ist an diesem Montag beim offenen Treff sichtbar. Etliche Senioren sind gekommen, um unter der Leitung des neuen 2. Vorsitzenden Holger Meyer zu üben. »Das ist unser neuer Übungsraum«, sagt Ansoul nicht ohne Stolz. Hell und freundlich wirken die Räume; kein Vergleich mehr mit den betagten und kleinen Räumen im Alten Rathaus.
Über 130 Quadratmeter an Nutzfläche hat das SeCuZ nun zur Verfügung. Es sind fünf Räume inklusive einer kleinen Werkstatt. Die Vorständler haben alles behaglich eingerichtet: Bilder hängen an den Wänden, es gibt eine Teeküche, einen Tisch mit Couch und Stühlen. Zudem verfügt man nun über einen Schulungsraum und einen separaten Übungsraum.
Ende September vergangenen Jahres war man mit Hilfe der Stadt in die Räume der Ladenzeile an der Ramonville-Straße 5-7 gezogen. »Die Stadt hat uns damals sehr geholfen, und insbesondere der Bürgermeister Guido Rahn«, lobt Ansoul. Zunächst einmal hätten städtische Mitarbeiter beim Auszug aus dem Alten Rathaus geholfen, dann die Gerätschaften und das Mobiliar zwischengelagert, und auch beim Einräumen geholfen.
Zunächst hatte das SeCuZ nur die Räume des ehemaligen Dart-Lokals zur Verfügung, als dann noch das Wäschegeschäft von Simone Roßmus in die neue Stadtmitte umzog, waren auch die Nachbarräume frei.
Der Bürgermeister habe dem Verein sehr geholfen, etwa auch dadurch, dass er sich bei der Mainova für eine Spende stark gemacht habe. Zuschüsse habe man auch von der Volksbank Mittelhessen und vom Land Hessen erhalten. »Wir haben dadurch jetzt in allen Räumen Beamer«, freut sich der Vorsitzende.
Bedingt durch die Pandemie ruhte der Betrieb für einige Zeit, auch die Einrichtung der Räume kam nur stockend voran. Mitte Juli wurde alles fertig. Der Verein erarbeitete auch ein Hygienekonzept, unter dem der Betrieb nun langsam wieder angelaufen ist. Für den offenen Treff, der aktuell nur für Mitglieder zugänglich ist, gilt etwa die Abstandsregel genauso wie das Desinfizieren der Hände beim Betreten der Räume.
Verein öffnet sich jüngeren Leuten
Nach Angaben des Vorsitzenden und seines Stellvertreters wolle man einige früher »sehr gefragte« Kurse wieder anlaufen lassen. Dazu gehören die PC- und die Smartphone-Schulung ebenso wie etwa Kurse über das Office-Programm und die Bildbearbeitung. »Wir wollen auch die SeCuZ-Spezial«-Reihe wieder aufnehmen.
Und schließlich hat man bei einer kürzlich stattgefundenen Hauptversammlung im ganz nahen Bürgerzentrum gleich den Vorstand komplettiert. Bruno Schwontkowski und Franz Hollube sind gewählt worden und auch jemand, der noch ganz weit weg ist vom Seniorenalter: Fabién Böckle.
Die Wahl des 36-Jährigen zum Beisitzer gilt als personifiziertes Signal, dass sich der Verein Jüngeren öffnen möchte. Dazu passt auch der Name, der jetzt in großen Lettern an der Hausfront prangt: »Karbener Computer Club - SeCuZ e.V.«.
Rahn lobt das SeCuZ
Bürgermeister Guido Rahn hat dem SeCuZ zu seinen neuen Räumen gratuliert. Er hebt hervor, der Vorstand sei sehr kooperativ gewesen, als es darum ging, die Räume im Alten Rathaus zu räumen, damit dort zügig umgebaut werden konnte, um eine Arztpraxis einzurichten.
An dem neuen Standort werde die Stadt mit dem SeCuZ kooperieren. Mit dem Vorsitzenden sei besprochen worden, dass auch die Stadt die EDV-Schulungsräume für Mitarbeiter nutzen könne. Die sei durch die direkte Nähe zum Rathaus jetzt problemlos möglich.
»Alles in allem haben Stadt und SeCuZ ein sehr gutes Verhältnis. Mit dem neuen Domizil im Stadtzentrum mit Busanbindung und Parkplätzen dürfte dieser Standort sogar noch besser für Zwecke des SeCuZ sein als der alte in der Rathausstraße. pe